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L1: Etappenziel beim Neubau der Kanalbrücke

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Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein baut eine neue Kanalbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Am Freitag (12.11.) konnte die alte Behelfsbrücke herausgezogen werden. Damit wurde ein wichtiges Etappenziel der Großmaßnahme erreicht.

Die ca. 360 Tonnen schwere Behelfsbrücke wurde mithilfe von Rollenkästen, einem Vorbauschnabel und einer Zugeinrichtung herausgezogen und auf dem unmittelbar in der Nähe befindlichen Montageplatz der Stabbogenbrücke für den Wesel-Datteln-Kanal abgelegt. Sie wird nun in ein Brückenlager nach Willich-Schiefbahn gebracht, aufgearbeitet und bis zur nächsten Baumaßnahme eingelagert. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Schiffsverkehr des Wesel-Datteln-Kanals für den Tag des Ausschubs gesperrt.

Erste Bilanz seit der Vollsperrung

Für die umfangreichen Baumaßnahmen musste die Brücke seit Ende Oktober voll gesperrt werden. Entsprechende Umleitungen wurden eingerichtet. Nachdem es in den ersten Tagen zu längeren Wartezeiten an der Baustellenampel gekommen war, wurde die Ampelschaltung optimiert und eine zusätzliche Rechtsabbiegerspur nach Hünxe eingerichtet.

Seit Ende Oktober wurde bereits der Montageplatz für die neue Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal vorbereitet (verbreitert, befestigt). Außerdem wurde an der Ostseite der Lippebrücke ein Hängegerüst aufgebaut, das Geländer und die Schutzeinrichtung demontiert, die Kappen abgebrochen und der Asphalt inklusive Abdichtung entfernt.

Als nächste Arbeitsschritte werden an der Unterseite der Lippebrücke umfangreiche Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt. Außerdem wird im Kreuzungsbereich der L1 und der L463 ein erster Abschnitt des Kreisverkehrs gebaut, verkehrsbedingt in Etappen.

Nach dem Rückbau der Behelfsbrücke werden im Anschluss die alten Unterbauten abgebrochen. Sobald die Unterbauten für die neue Brücke stehen, wird der vormontierte Stabbogen mit bereitstehenden Schwerlastplattformwagen über die L1 zum Wesel-Datteln-Kanal gefahren und dort mit Hilfe von Pontons in die endgültige Lage eingeschwommen.

Hintergrund der Maßnahme

Die alte Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal musste 2011 abgerissen und durch die nun herausgezogene Behelfsbrücke ersetzt werden, da die Standsicherheit bei dem alten Spannbetonbauwerk wegen Verwendung sogenannten „Sigma-Stahls“ aus den sechziger Jahren nicht mehr dauerhaft gegeben war.

Für den Neubau der Kanalbrücke ist eine Stabbogen-Brückenkonstruktion aus Stahl geplant, deren Vormontage auf der L1 erfolgt. Hierzu ist die L1 seit Ende Oktober bis voraussichtlich Sommer 2022 voll gesperrt.

Zeitgleich wird die Sanierung der anliegenden Lippebrücke mit einer Länge von circa 200 Metern geplant, die Fahrbahn der L1 zwischen Lippebrücke und Wesel-Datteln-Kanal auf rund 450 Metern saniert und der Kreisverkehr L1/L463 einschließlich einer Fahrbahnsanierung der L463 ausgebaut. Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen geht von einer Gesamtbauzeit bis Ende 2022 aus.

Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf rund 12,4 Millionen Euro. Die Kosten für die Herstellung der Kanalbrücke und für den Kreisverkehr werden gemäß Kreuzungsvereinbarung zwischen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und der Straßenbauverwaltung (SBV) geteilt.